Menon betritt das Schulzimmer

Pädagogik
Jasmin Bissig
Jasmin
vor 3 Jahren

Vom ersten Excel-Prototypen zum Menon App.

Am Anfang war ein Excel-Dokument

Alles begann im Frühjahr 2018 mit einem Excel-Dokument, das den Namen Menon.xls trug. Das Ziel bestand darin, mit diesem Dokument die überfachlichen Kompetenzen von Schüler*innen erheben und ausweisen zu können. Als der Urheber des Excel-Dokuments dieses aber einem Kollegen zeigte, der als iOS-Entwickler bei einem Grosskonzern arbeitete, meinte dieser lapidar, solche Sachen mache man heute nicht mehr mit Excel – hierzu entwickle man Apps. Zwei Wochen später existierte der erste Prototyp der Menon Kompetenzentwicklungs-App. Seither sind laufend neue kluge Köpfe zum Menon-Team dazu gestossen, wir haben fleissig weiterentwickelt und getestet, viele Bugs (Software-Fehler) ausgemerzt, neue Ideen umgesetzt und viele davon wieder über Bord geworfen.

Früher Prototyp der Menon App vom 20. März 2018

Plan – Do – Check – Act

Je länger die Entwicklung an der App andauerte, desto offener wurden unsere Testings. Während die ersten Tests noch im stillen Kämmerlein ausgeführt wurden, haben wir nach und nach vermehrt externe Testerinnen hinzugezogen. Zuerst Familie und Freunde, dann einzelne Lehrpersonen und schliesslich ganze Klassen und sogar Schulen. Der enge Austausch mit den Testerinnen war uns stets wichtig – und ist es nach wie vor. Wir halten uns hier an einen Slogan des Scrum-Co-Erfinders, Jeff Sutherland:

Fail fast so you can fix early.

Jeff Sutherland

Nur durch den engen Austausch mit unseren künftigen Nutzer*innen können wir sicherstellen, dass das, was wir entwickeln auch wirklich einen Mehrwert hat für diejenigen, die es täglich einsetzen. 

Demingkreis der kontinuierlichen Produkt-Optimierung

β wie Beta

„Beta“ – der zweite Buchstabe im griechischen Alphabet – steht in der Softwareentwicklung für die Phase, in der man das Produkt zum ersten Mal für eine breite Masse zugänglich macht. Mit der Menon App starten wir ab diesem Sommer offiziell in die Beta-Phase: Wir werden die App erstmals in ganzen Schulen und Lehrbetrieben einsetzen.

Den teilnehmenden Organisationen bietet sich dadurch die Chance, als Pioniere in der Schweizer Bildungslandschaft ein digitales Werkzeug zur Kompetenzentwicklung einzusetzen und damit das herkömmliche Notensystem zu ergänzen. Ausserdem können öffentliche Schulen mit Menon den Bildungsauftrag gemäss Lehrplan 21, der eine Erhebung und Förderung überfachlicher Kompetenzen verlangt, effizient und zeitgemäss umsetzen. Nicht zuletzt haben unsere Partnerschulen und -organisationen die Möglichkeit, mit ihrem Feedback die Weiterentwicklung der App aktiv mitzugestalten.

Und was haben wir davon?

Wir von Menon erschliessen uns mit der Beta-Phase eine Quelle wertvoller Erkenntnisse, indem wir beispielsweise erfahren, wie Menon im Schulalltag konkret eingesetzt wird, welche Features genutzt und welche verlangt werden und wie sich gegebenenfalls die Benutzerfreundlichkeit erhöhen liesse. Da es derzeit keine vergleichbaren Produkte auf dem Markt gibt, ist die Entwicklung von Menon für alle Beteiligten Neuland.

Ebenso wichtig wie die Erkenntnisse für die weitere Entwicklung der Software, sind für uns die Einblicke, die wir auf «analoger Ebene» sammeln können. Wie wird Kompetenzentwicklung mit Menon in Unterrichtseinheiten eingebunden? Was hat sich im Vergleich zur Zeit vor Menon verändert? In welchen Bereichen können wir Lehrpersonen oder Schulen noch besser darin unterstützten, Kompetenzen des 21. Jahrhunderts zu erheben, festzuhalten und zu entwickeln?

Wir freuen uns schon riesig darauf, Menon in «freier Wildbahn» zu erleben und im Winter die ersten Schüler und Schülerinnen zusätzlich zu ihrem Fachzeugnis auch mit einem Menon Chart in die Ferien gehen zu sehen, welches ihre überfachlichen Kompetenzen ausweist.